Rahmenplanung - was ist das überhaupt?
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
gerne möchten wir Sie an dieser Stelle über den städtebaulichen Rahmenplan informieren.
In den folgenden Videos möchten wir Ihnen die wichtigsten Eckpunkte im Rahmen mehrerer kleiner Sequenzen präsentieren:
Video 1 - Einführung und Begrüßung Video 2 - Geschichte Video 3 - Was ist ein Rahmenplan
An dieser Stelle möchten wir uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen für Ihr Interesse bedanken!
Der Gemeinderat hat am 6. Februar 2018 einen wichtigen Grundsatzbeschluss für die Entwicklung Burgheims gefasst. Darin sind bedeutende Ziele verankert, wie eine konsequente Nachverdichtung unter der Prämisse „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und eine Quartiersentwicklung im Kernort mit dem Schwerpunkt „Wohnen im Alter“. Wichtige Aspekte dabei sind die Durchgrünung und die innerörtlichen Gewässer sowie die Verkehrsentwicklung, mit den Fragen der Lärmimmission, der zukünftigen Mobilität, des ruhenden Verkehrs sowie der Radfahrer und Fußgänger.
Zur Sicherung der städtebaulichen Qualität und Entwicklung hat der Markt Burgheim im Jahr 2019 entschieden, einen städtebaulichen Rahmenplan aufzustellen. Bei dem Umgriff handelt es sich um das förmliche Sanierungsgebiet, das bereits 1996 rechtsverbindlich festgelegt wurde. Die städtebauliche Rahmenplanung bildet die Grundlage für weitere satzungsrechtliche Entwicklungen und Anpassungen im Bereich des Sanierungsgebietes. Die Sanierungsziele sind fortzuschreiben, das bedeutet: Überprüfen, anpassen und ggf. ergänzen oder streichen (Sanierungsvermerke). Mit Hilfe der Städtebauförderung können dann innovative Projekte angepackt werden. Der städtebauliche Rahmenplan ist dabei der rote Faden für die Ortsentwicklung.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurden zudem Bereiche definiert, die sich für eine Umstrukturierung/Entwicklung in den kommenden Jahren anbieten.
Es ist Aufgabe und Planungsauftrag der Gemeinde, auf Veränderungen nicht nur zu reagieren, sondern diese bereits im Vorfeld zu erkennen und zielführend im Sinne der Ortsentwicklung vorzubereiten. Dies betrifft u.a. die Infrastruktur, Versorgung, Kultur und auch das Miteinander der Generationen. Im Detail geht es um:
1. Qualität des Ortsbilds
Dies erfolgt im Rahmen der vorherrschenden Gebäudetypologien, die das Ortsbild nachhaltig prägen sowie durch die Lage der Gebäude im ortsräumlichen Verbund. Über die Gebäudetypologien identifizieren sich die Bewohner mit ihrem Lebensraum. Dieses Ziel wird im Rahmen der Definition der Gebäudestruktur angestrebt. Durch die Gestalt, definiert durch die Proportionen (Höhe, Breite, Länge), die Homogenität des Baukörpers (Kubatur) ohne Vor- und Rücksprünge, die Dachneigung, die Dachaufbauten und dem knappen Dachübertrag, bis hin zur Fassadengliederung wird das Ortsbild nachhaltig gesichert.
2. Gemischte Nutzung
Die bisherige Flächennutzung aus Wohnraum, Gewerbe und lokalem Handel wird durch eine ortsverträgliche Nachverdichtung, mit neu zu schaffendem Wohnraum, sowohl generationenübergreifend als auch unterschiedliche Wohnformen berücksichtigend, ergänzt.
Eine Bereicherung erfährt das öffentliche Leben dank neuer Flächen für beispielsweise Cafés, Kunst- und Kulturveranstaltungen etc.
3. Verkehr / Mobilität – Verbindung / Einbindung / Anbindung / Parken
Für eine Reduzierung der Immissionsbelastung entlang der Haupterschließungsachse „Donauwörther Straße – Marktplatz – Bahnhofstraße“ müssen Lösungen gefunden werden, die zu einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens führen.
Versorgungseinrichtungen, Kulturräume und weitere Einrichtungen des öffentlichen Raums sollten idealerweise für Senioren fußläufig erreichbar sein, damit sie ihren Alltag unabhängig gestalten können. Vielleicht sehen Lösungen in der Zukunft so aus, dass bei persönlichen Einschränkungen Lieferdienste einspringen könnten, Shuttle-Busse fahren oder die gesamte Mobilität im Ort neu ausgerichtet werden kann. Dazu gehören auch beispielsweise Ladestationen für E-Autos etc.
Möglichkeiten für Kurz- und Langzeitparken entlasten den ruhenden Verkehr.
4. Innerörtliches Grün – Kaltluftschneisen – Bäume – Gärten
Als Landschaftskorridore gliedern Kaltluftschneisen den Siedlungsraum, sind gleichzeitig Verbindungsräume in die den Ort umgebende Natur und sorgen als Frischluftschneisen, besonders im Sommer für ein gutes Klima im Ort. Eine Aufwertung und weitere Erschließung der Grünflächen, zum Beispiel entlang des Leitenbachs, schafft für die Bewohner wertvolle Naherholungsräume. Grünflächen, über Grundstücksgrenzen hinweg, geben neben einzelnen Großbäumen insbesondere dem „Leitenbach“, Raum und erhöhen die Lebensqualität. Hier schaffen öffentliche und private Grünbereiche eine durchgängige „grüne Lunge“.